Wie können Rainer und Tanja ihr Paar–Substrat schützen und vermehren?

Wie können Rainer und Tanja ihr Paar-Substrat schützen und vermehren?

Rainer ist sich der exklusiven Geborgenheit in seiner Beziehung absolut sicher. Aber ist das auch realistisch?

Tanja spürt in ihrer Beziehung viel verfestigte Emotionalität. Aber gibt es auch noch Leidenschaft und Begehren?

Faktor Emotionalität des Beziehungs-Struktur-Modells (BSM)

Was würde Ihr BSM zeigen?

Wer spürt welche Beziehungs-Phase am deutlichsten?

Tanja ist emotional schon völlig in der Alltagsliebe angekommen.

Rainer spürt in sich noch immer einen großen Anteil der Verliebtheits-Phase.

Tanja ist emotional schon völlig in der Alltagsliebe angekommen.

Rainer spürt in sich noch immer einen großen Anteil der Verliebtheits-Phase.

In welcher Beziehungsphase sind Sie?

Welche Anteile ihres Beziehungs-Ichs haben den größten Einfluss auf Rainers und Tanjas Beziehungstank?

Rainer kann durch sein Beziehungs-Ich nur wenig Engagement in die Beziehung einbringen.

Tanja zeigt in ihrem Beziehungs-Ich einen schwachen Wert im Bereich der Aufmerksamkeit.

So sehen die beiden Tanksysteme aus:

Rainer hat einen gut gefüllten Tank. Er tankt aus der Beziehung und aus Situationen.

Der Pegelstand in Tanjas Tank ist etwas niedriger. Der Substrat-Strahl aus der Beziehung ist dünner, ebeson der Situations-Zufluss.

Welche Strategien können beiden nutzen, um ihr Zufriedenheits-Substrat zu schützen? Zwei Bespiele:

RAINER: Strategie 32 - Carpe diem („Wir nutzen aktuelle Anlässe“)

Die vorhandenen strukturellen Möglichkeiten der Situation können genutzt werden, um unserer Beziehung etwas zu geben. Das kann Fürsorgeverhalten genauso sein wie der Veranstaltungskalender der Stadt. Wir nutzen also den Moment, der sich anbietet, für aktive Beziehungspflege ohne Anstrengung. Ist ihr Partner erkrankt oder gestresst, ist es für uns ein Leichtes, ihn mit Aufmerksamkeit, Tee oder etwas zu Essen in eine Stimmung von Geliebtwerden zu bringen. Schon durch kleine Gesten spürt der andere unsere Zugehörigkeit. Ein warmes Gefühl von Bindung kann raumgreifend im Hintergrund wirken. Dabei muss man nicht in den Laden hetzen und ein Geschenk kaufen, sich was Romantisches ausdenken oder mit Liebesschwüren um sich werfen. Die kleinen Gesten reichen. Eine kleine Massage auf der Couch. Das kurze Handhalten im Auto an der Ampel, bevor man wieder anfährt.

Ebenso verhält es sich mit dem Gefühl, mal wieder was miteinander unternehmen zu müssen. Einfach, weil man sich in letzter Zeit kaum Zeit genommen hat. Niemand ist schuld, aber keiner von beiden ändert etwas. Nutzen Sie den Augenblick, der sich ergibt und schlachten Sie ihn aus. Machen Sie groß, was Sie zufällig gerade erleben oder wo Sie hingeraten sind. Ob es der Moment auf der Familienfeier ist, der zu einem amüsanten Gespräch über den Irrsinn der Anverwandten auf der Heimfahrt führt oder der gemeinsame Einkauf, der in einem Besuch im Biergarten um die Ecke endet. Nutzen Sie jede Gelegenheit, um daraus eine positive Paarzeit zu machen – damit genau diese nicht nur aus Organisation und gemeinsamer Haushaltsführung besteht.

Schaffen Sie sich Inseln, die in dem Moment entstehen, in dem Sie sind. Jede Situation kann eine Paarzeit sein oder werden. Selbst ein Konflikt. Entscheiden Sie, wo es endet!

Extratipp: Wenn Ihnen ein Moment, ein Gespräch oder eine ganze Veranstaltung mit Ihrem Partner besonders gutgetan und gefallen hat, sagen Sie es ihm sofort. Die Tagesabschlussrückmeldung ist ein perfekter Ausklang, um Intensitätssubstrat für den Tank zu bunkern. Beschönigen Sie nichts künstlich oder übertreiben unglaubwürdig. Nutzen Sie diese Möglichkeit nur, wenn es sich authentisch für Sie anfühlt und melden sofort zurück, wie gut es Ihnen geht. Das ist eine kleine Geste mit großer Wirkung.

Voraussetzung für einen Erfolg in dieser Strategie ist ein motivierter Partner, der nur auf den kleinen Schubs von Ihnen gewartet hat. Tanken Sie gemeinsam Substrat.

TANJA: Strategie 9:- Achtsamkeit („Wir achten auf das, was da ist“)

Der Begriff Achtsamkeit ist bekannt und sehr modern; er soll hier als Strategie allerdings auf spezifische Art genutzt werden. Wir meinen an dieser Stelle mit Achtsamkeit eine besondere Form von Aufmerksamkeit und Bewusstmachung. Dabei soll es nicht in erster Linie um den genusshaften Moment gehen, sondern wir wollen uns vor Augen führen, in welchen Bereichen man selbst oder der Partner etwas zu geben hat. Wir lenken den Fokus auf Situationen und Alltagsgeschehnisse, um auf dieser Grundlage eine realere Schätzung und Bewertung darüber abgeben zu können, wo die Beziehung (noch) punkten kann.

Dabei kann es manchmal sogar sinnvoll sein, im Kopf eine Strichliste zu führen, z.B. wie oft mein Partner mich täglich spontan berührt, in den Arm nimmt, küsst oder etwas Wertschätzendes sagt. Wie oft zeige ich selbst solche Gesten? Erwarte ich vielleicht vom anderen ein Verhalten, was ich selbst kaum zeige? Hier bietet sich die Kombination zur Strategie Mutig Voran (s.u.) an.

Dieser Aspekt der aufmerksamen Achtsamkeit ist fast so etwas wie eine übergeordnete Kompetenz mit vielen Einsatzmöglichkeiten. Auf einer ganz praktischen Ebene schafft diese Fokussierung auch die Grundlage dafür, die Wirksamkeit aller beziehungsbezogenen Maßnahmen zu beurteilen. Wenn sie die Ausgangslage kennen und die Entwicklungen mit einer freundlich gefärbten Brille genau beobachten, können sie sich auch über kleine Erfolge freuen und erhalten so ihre Motivation.

Bezogen auf unser Tankmodell bedeutet die achtsame Aufmerksamkeit, sowohl den kontinuierlichen Substratzufluss, als auch den Gewinn aus positiven Situationen im Blick zu behalten. Haben Sie Fühler direkt an den Zuflussreglern oder haben Sie dafür gesorgt, dass Ihre positiven Tank-Fühler dicht genug liegen, um Substratzufluss rasch zu erkennen?

Welche Strategie könnten Sie für Ihre Beziehung gut gebrauchen?

Nochmal zur Erinnerung:

In unseren Büchern dient unser Beispiel-Paar nur zur Veranschaulichung. Mit Hilfe unserer Fragebogen-Tests finden Sie ganz schnell Ihre eigene Position heraus und können sich beim Lesen unmittelbar mit Ihrer individuellen Situation befassen. Sie treten  an die Stelle von Rainer oder Tanja und lesen in gewisser Weise Ihr persönliches Buch!

Und natürlich müssen Sie die Bücher nicht als Paar durcharbeiten. Alles funktioniert auch aus einer Einzelperspektive (natürlich bis auf die Vergleiche mit dem/der Partner/in).

Aus welchen Quellen fließt Ihr Paar-Substrat?
Lesen Sie nach in unserem Band III: "Beziehungsglück tanken"

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